Laser bei Wurzelspitzenentzündung

Behandlung einer Entzündung an der Wurzelspitze mit Laser

Durch Karies verursachte Infektion von Pulpa und Wurzelspitze

Bild 1

Ein entzündeter Zahnnerv macht sich häufig durch schmerzempfindliche Zähne bemerkbar, die auf Wärme- oder Kältereize reagieren. Die Ursache ist meist eine tiefe Karies. Sie dringt bis zum Zahnmark (Pulpa) vor, in dem sich der Zahnnerv befindet. Die Kariesbakterien infizieren das empfindliche Pulpengewebe, was zur Entzündung und/oder zum Absterben der Pulpa führt (Bild 1).

Manchmal kann sich diese Entzündung über den Wurzelkanal hinaus bis in den Kieferknochen um die Wurzelspitze herum ausdehnen. Dieser Vorgang kann sich auch völlig schmerzfrei im Laufe der Zeit entwickeln, ohne dass der Patient hiervon etwas merkt.

Nicht selten ist das erste Symptom dieser Erkrankung eine Pustel am Zahnfleisch, aus der sich eitriges Sekret entleert. Wenn geeignete Behandlungsschritte unterbleiben, kann sich dieser Zustand auch akut verschlechtern, die bekannte „dicke Backe“ ist dann die Folge. Im unbehandelten Zustand führen solche Herde immer zu ausgedehnten Defekten im Kieferknochen und belasten zusätzlich das Immunsystem. Der Zahnarzt kann solche Wurzelspitzenentzündungen als Zufallsbefund bei einer Röntgenaufnahme entdecken. Im Röntgenbild stellen sich dann die entzündlichen Knochenauflösungen als dunkler Hof um die Wurzelspitze herum dar (Bild 2).

 Entzündungsherd an der Wurzelspitze

Bild 2

Spätestens dann muss der betreffende Zahn wurzelbehandelt werden, wobei die infizierte Nervhöhle ausgesäubert und der so entstandene Hohlraum mit einer geeigneten Masse abgefüllt wird. Der verbleibende Entzündungsherd an der Wurzelspitze musste früher immer auf operativem Wege, im Rahmen einer Wurzelspitzenresektion, entfernt werden. Hierbei wird die Wurzelspitze abgetrennt und der Entzündungsherd aus dem Knochen herausgeschält.

Mit Hilfe der modernen Lasertechnik ist es heute jedoch möglich, selbst ausgedehnte Entzündungsherde auf konservativem Weg zu behandeln. Hierbei wird eine hauchdünne Laserfaser durch den Wurzelkanal hindurch bis an die Wurzelspitze vorgeschoben und der Herd im Kieferknochen auf diese Weise bestrahlt. Durch das Laserlicht werden die verursachenden Bakterien abgetötet und der entzündliche Herd bildet sich zurück. Diese Behandlung muss so oft wiederholt werden, bis sich der Entzündungsprozess vollständig zurückgebildet hat. Wenn die Wurzelspitzenentzündung eine gewisse Größe überschritten hatte war früher ein Erhalt des Zahnes meist gar nicht mehr möglich und der betreffende Zahn musste entfernt werden. Auch hier kann heute der Laser wertvolle Dienste leisten, indem der Entzündungsherd durch mehrmalige Laserapplikation so weit reduziert wird, dass der Zahn mittels einer nachfolgenden Wurzelspitzenresektion doch noch erhalten werden kann.