Screeningverfahren / Früherkennungstest bei Parodontitis:

GenoType PST, DNS – Sondentest, aMMP8 – Test

Screeningverfahren / Früherkennungstest bei Parodontitislte VorsorgeDie Parodontitis (im Volksmund auch „Parodontose“ genannt) ist eine Entzündung des Zahnhalteapparates, die durch Bakterien und die Entzündungsreaktion des eigenen Körpers verursacht wird. Bei Nichtbehandlung führt eine Parodontitis regelmäßig zum Abbau des Kieferknochens, zu Zahnlockerung und letztlich zum Zahnverlust.

Da die Parodontitis in der Regel keine auffälligen Symptome, insbesondere keine Schmerzen, verursacht, schreitet sie meist vom Patienten unbemerkt voran. Nicht selten realisiert der Patient die Tragweite der Erkrankung erst im Endstadium, nämlich dann, wenn seine Zähne anfangen locker zu werden. Daher ist hier der Zahnarzt in besonderer Weise in der Pflicht, durch regelmäßige Kontrollen eine Zahnfleischerkrankung frühzeitig zu diagnostizieren und rechtzeitig zu behandeln.

Mit einer Häufigkeit von 50 % unter Erwachsenen ist die Parodontitis heute als Volkskrankheit zu sehen. Etwa 30 % der Parodontitis – Patienten leiden hierbei unter einer so genannten „aggressiven Parodontitis“ mit schnell fortschreitendem Knochenabbau bereits in jüngeren Jahren. Aus diesen Gründen führen wir in unserer Praxis eine Reihe von innovativen Screeningverfahren und Früherkennungstests für Parodontits durch, die wir Ihnen im Folgenden kurz vorstellen wollen.

Es ist allgemein bekannt, dass Parodontitis durch einige von Faktoren, wie Rauchen, unzureichende Mundhygiene, verschiedene Allgemeinerkrankungen wie Diabetes und durch Stress gefördert wird.

In den letzten Jahren wurde darüber hinaus nachgewiesen, dass die genetische Veranlagung eines Menschen in hohem Maße das Risiko beeinflusst, an einer aggressiven Form der Parodontitis zu erkranken. Während die Umwelteinflüsse, die an der Auslösung einer Parodontitis beteiligt sind, vom Patienten beeinflusst werden können, ist dies hinsichtlich der genetischen Prädisposition nicht der Fall. Bei Patienten mit dieser erblich bedingten Anfälligkeit ist das Risiko, trotz guter Mundhygiene an einer besonders schwerwiegenden Form der Parodontitis mit raschem Knochenabbau zu erkranken, auf das 8-fache erhöht.
Mit einem in unserer Praxis verwendeten Test (GenoType PST) kann dieses genetische Risiko bestimmt werden. Für die Untersuchung ist lediglich ein Abstrich der Mundschleimhaut nötig.

Als weiterer Risikofaktor für eine besonders schwere Form der Parodontitis ist das Vorliegen einer besonders aggressiven Bakterienflora in den Zahnfleischtaschen zu werten. Wenn sich diese schädlichen Bakterien in den Zahnfleischtaschen eingenistet haben schreitet die Erkrankung besonders schnell voran, wobei sehr rasch und umfangreich Kieferknochen abgebaut wird – meist ohne, dass der Patient etwas hiervon bemerkt! Zur Bestimmung der Bakterien in den Zahnfleischtaschen verwenden wir in unserer Praxis einen auf DNA – analytischen Verfahren basierenden Bakterientest (DNS – Sondentest). Die Probeentnahme erfolgt hierbei direkt aus den Zahnfleischtaschen und ist absolut schmerzfrei.

Sowohl bei Patienten mit genetischer Veranlagung für eine Parodontitis als auch bei Vorliegen einer besonders pathogenen Keimflora in den Zahnfleischtaschen führt die übliche Parodontose – Standardtherapie zu keinem ausreichenden Therapieerfolg. Hier müssen umfangreichere und weiter gehende Therapiemaßnahmen eingeleitet werden und eine engmaschigere Nachsorge erfolgen, um einen langfristigen Behandlungserfolg zu erzielen.

Entscheidend für den Krankheitsverlauf und den Therapieerfolg einer Parodontitis ist darüber hinaus, dass die Erkrankung frühzeitig erkannt wird, am besten noch bevor der zerstörerische Knochenabbau begonnen hat. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits in der Frühphase einer Parodontitis, also noch lange bevor sich Bakterien in den Zahnfleischtaschen eingenistet haben, ein bestimmtes Enzym, die so genannte aktive Matrix – Metalloproteinase 8, signifikant erhöht ist. Dieses Kollagen abbauende Enzym ist für die Gewebedestruktion verantwortlich und kann mit Hilfe eines speziellen Tests (aMMP8 – Test) sogar in einem Stadium nachgewiesen werden, in dem noch keine sichtbaren klinischen Zeichen der Erkrankung vorliegen.

Wenn eine Parodontitis durch diese Tests rechtzeitig und umfassend diagnostiziert und gezielt behandelt wird so ist ein dauerhafter Erhalt der eigenen gesunden Zähne in der Regel bis ins hohe Alter möglich.